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josfritz Buchhandlung Freiburg
josfritz Buchhandlung Freiburg

Adam Silvera

cover

Aus dem Englischen von Katharina Diestelmeier.
Arctis , Taschenbuch , 364 Seiten

 10.- €

 978-3-03880-203-7

 19.02.2021

ab 14 Jahre

Am Ende sterben wir sowieso

Was bei anderen Büchern als schlimmster Spoiler gilt, wird bei Am Ende sterben wir sowieso (original: They Both Die at the End) sowohl im Titel als auch gleich zu Beginn des Romans bekanntgegeben. Kurz nach Mitternacht bekommen die Jugendlichen Mateo und Rufus einen Anruf, der alles verändert. Die von Adam Silvera geschaffenen Welt unterscheidet sich eigentlich in nur einem Punkt von der unseren: "Death Cast", eine mysteriöse Firma, teilt dir am Anfang des letzten Tag deines Lebens mit, dass du heute im Laufe des Tages sterben wirst. Mateo und Rufus haben eigentlich wenig gemeinsam. Mateo ist introvertiert, soziale Interaktionen fallen ihm schwer und er verbringt seine Tage mit Büchern und Videospielen. Rufus hingegen ist meistens mit seinen Freunden aus dem Pflegeheim auf der Straße unterwegs und bringt sich in Schwierigkeiten. Doch heute teilen sie das gleiche tragische Schicksal, denn sie werden heute sterben. Über die "LastFriend"-App, die Menschen zusammenführt, die an ihrem letzten Tag eine neue Freundschaft schließen möchten, lernen sich die beiden kennen und entschließen sich, ihren letzten Tag gemeinsam zu verbringen. Eine bittersüße Geschichte, die lange danach noch zum Nachdenken anregt. Silvera führt den*die Leser*in durch diese bekannte und hier doch so fremde Stadt New York mit einem feinfühligen, emotional ausgereiften Stil aus wechselnden Perspektiven der beiden Protagonisten. Sicherlich ist dieses Buch keine leichte Kost, es liegt schwer im Magen und behandelt einige potenziell triggernde Themen; natürlich vorrangig das heikle Thema Tod, sowie auch Gewalt, Rassismus, Homophobie, Sex und Suizid. Doch vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene, aber auch für jede*n andere*n, kann diese herzzerreißende Geschichte einige schöne, lebensbejahende Denkanstöße geben. Denn was ist, wenn das Leben zu Ende geht und man gar nicht wirklich gelebt hat?

Vivienne van Jay Jay ist Freiburgs Alternative Drag Queen.
Seit 2019 mischt sie die Szene mit ihrem düsteren Stil und politischem Engagement als Walking Act und Performance-Queen auf. Letztes Jahr war sie bei „Sichtbar in Freiburg" als eine der Protagonist*innen dabei und sprach dabei im Interview über Vorurteile, Diskriminierung und Politik in der und rund um die Drag-Szene.