Eisa Diallo
Französisch verlernen
Mein Weg nach Deutschland
Elisa Diallo ist Französin. Seit etwas mehr als einem Jahr besitzt sie auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Nichts Besonderes, könnte man meinen, denn Elisa Diallo ist mit einem Deutschen verheiratet und zusammen haben sie drei Kinder. Aber ganz so einfach ist das nicht, und warum das nicht so einfach ist, darüber hat sie ein phänomenales Buch geschrieben.
Wenn sich eine Französin entschließt, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, so ist das auch im Vereinten Europa immer noch ein ziemlich radikaler Akt, der geeignet ist, zumal bei Franzosen, für kritische Nachfragen zu sorgen. Mit einer französischen Mutter und einem Vater, der aus dem westafrikanischen Guinea stammt, war Elisa Diallo vom Pass her eine mit allen Rechten ausgerüstete französische Staatsbürgerin. Aber eben nicht ganz. Nicht nur der ganze, auch der halbe Migrationshintergrund sorgt in Frankreich dafür, dass man eben bei vielen Landsleuten nur als halbe Französin akzeptiert wird.
Irgendwann hat es ihr gereicht. Sie hat die deutsche Staatsbürgerschaft an ihrem Wohnort Mannheim beantragt, sich den berüchtigten deutschen Ämter-Prozeduren unterzogen und am Ende einen deutschen Pass bekommen. Warum nur wollte sie ausgerechnet als Französin mit afrikanischem Vater Bürgerin dieses schwierigen Landes werden, wo neuerdings die Schatten der Vergangenheit in Form einer neuen fremdenfeindlichen Partei bedrohliche Formen angenommen haben, dem sie aber all dem zum Trotz eine beispielhafte, positive Zukunft zutraut? Das nachzulesen, lohnt sich wirklich.
Heinrich von Berenberg
Aus dem Französischen von Isabel Kupski.
Berenberg Verlag , kartoniert , 240 Seiten
14.- €
978-3-946334-91-0
23.02.2021
Französisch verlernen
Mein Weg nach Deutschland
Elisa Diallo ist Französin. Seit etwas mehr als einem Jahr besitzt sie auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Nichts Besonderes, könnte man meinen, denn Elisa Diallo ist mit einem Deutschen verheiratet und zusammen haben sie drei Kinder. Aber ganz so einfach ist das nicht, und warum das nicht so einfach ist, darüber hat sie ein phänomenales Buch geschrieben.
Wenn sich eine Französin entschließt, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen, so ist das auch im Vereinten Europa immer noch ein ziemlich radikaler Akt, der geeignet ist, zumal bei Franzosen, für kritische Nachfragen zu sorgen. Mit einer französischen Mutter und einem Vater, der aus dem westafrikanischen Guinea stammt, war Elisa Diallo vom Pass her eine mit allen Rechten ausgerüstete französische Staatsbürgerin. Aber eben nicht ganz. Nicht nur der ganze, auch der halbe Migrationshintergrund sorgt in Frankreich dafür, dass man eben bei vielen Landsleuten nur als halbe Französin akzeptiert wird.
Irgendwann hat es ihr gereicht. Sie hat die deutsche Staatsbürgerschaft an ihrem Wohnort Mannheim beantragt, sich den berüchtigten deutschen Ämter-Prozeduren unterzogen und am Ende einen deutschen Pass bekommen. Warum nur wollte sie ausgerechnet als Französin mit afrikanischem Vater Bürgerin dieses schwierigen Landes werden, wo neuerdings die Schatten der Vergangenheit in Form einer neuen fremdenfeindlichen Partei bedrohliche Formen angenommen haben, dem sie aber all dem zum Trotz eine beispielhafte, positive Zukunft zutraut? Das nachzulesen, lohnt sich wirklich.
Heinrich von Berenberg