Sebastian Barry
Jenseits aller Zeit
Nach vierzig Jahren als Kriminalbeamter setzt sich Tom Kettle in seinem Zuhause, einer kleinen Einliegerwohnung im Anbau einer viktorianischen Burg, mit Blick auf die Irische See, zur Ruhe. Als an einem stürmischen Frühlingsnachmittag zwei ehemalige Kollegen an seine Tür klopfen und ihn zu einem alten Mordfall befragen wollen, werden alte Wunden aufgerissen, denn »nichts war so, wie behauptet wurde. Die Wahrheit eingeschlossen.«
In seinem neuen Roman Jenseits aller Zeit hat der irische Autor Sebastian Barry einen unzuverlässigen Erzähler von enormer literarischer Kraft erschaffen. Sprachlich eindrucksvoll erwachen vor den Leserinnen Geister zum Leben (oder werden Lebende zu Geistern?), traumartig entsteht das Bild einer verschlungenen Erinnerung. »Traue niemals einem Cop«, sagt man, und mit Barry könnte man hinzufügen: vor allem dann nicht, wenn er seine eigene Vergangenheit erzählt.
Jonas Wegerer
Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser
Steidl Verlag , gebunden , 304 Seiten
28.- €
978-3-96999-401-6
25.10.2024
Jenseits aller Zeit
Nach vierzig Jahren als Kriminalbeamter setzt sich Tom Kettle in seinem Zuhause, einer kleinen Einliegerwohnung im Anbau einer viktorianischen Burg, mit Blick auf die Irische See, zur Ruhe. Als an einem stürmischen Frühlingsnachmittag zwei ehemalige Kollegen an seine Tür klopfen und ihn zu einem alten Mordfall befragen wollen, werden alte Wunden aufgerissen, denn »nichts war so, wie behauptet wurde. Die Wahrheit eingeschlossen.«
In seinem neuen Roman Jenseits aller Zeit hat der irische Autor Sebastian Barry einen unzuverlässigen Erzähler von enormer literarischer Kraft erschaffen. Sprachlich eindrucksvoll erwachen vor den Leserinnen Geister zum Leben (oder werden Lebende zu Geistern?), traumartig entsteht das Bild einer verschlungenen Erinnerung. »Traue niemals einem Cop«, sagt man, und mit Barry könnte man hinzufügen: vor allem dann nicht, wenn er seine eigene Vergangenheit erzählt.
Jonas Wegerer