Asja Bakić
Mars
Erzählung
Den Verbrecher Verlag gibt es seit über 25 Jahren, seit 2016 besteht die Verlagsleitung aus uns, also aus Kristine Listau und Jörg Sundermeier.
Wir fühlen uns seit jeher dem Gedanken der Bibliodiversität verpflichte, was heißt, dass der Bestseller ebenso benötigt wird für eine intakte Welt der Bücher wie ein Lyrikband, Theatertexte ebenso wie Essays, politische Sachbücher genauso wie Biografien. Also so, wie es in der Biodiversität die Schnecke ebenso braucht wie die Löwin und das Moos ebenso wie die Eiche, um ein Überleben auf der Erde zu garantieren. In der Bibliodiversität braucht es den großen Roman genauso wie die Kurzgeschichte – die nicht selten länger nachwirkt als manch ein historischer Schmöker.
Kristine war es, die daher darauf drängte, den kürzeren Texten im Verlagsprogramm mehr Gewicht zu geben – so wurde im letzten Jahr, mitten in der Pandemie, die halbjährlich erscheinende Reihe „kurze form“ aus der Taufe gehoben, den Start machte der Erzählungsband Grundlagenforschung von Anke Stelling. Demnächst kommen Bände von David Wagner, Philip Böhm und Jovana Reisinger hinzu.
In diesem Frühjahr als zweiter Band erschienen ist Mars, Erzählungen von Asja Bakić, die Alida Bremer aus dem Kroatischen übertragen hat. In diesem Band bedient sich Bakić in ihren Texten immer wieder aus der Genreliteratur – Horror, Fantasy, Science Fiction, Erotik, Groteske –, um uns zu verwirren und damit Erkenntnisse zu befördern. Denn in jedem Text findet sich eine Frau in einer Situation wieder, von der sie nicht ganz genau sagen kann, wie sie in diese hineingeraten ist. Eine Schriftstellerin soll beispielsweise einen Bestseller unter Pseudonym geschrieben haben, woran sie sich jedoch nicht erinnern kann. Abby scheint ihr Gedächtnis verloren zu haben, allerdings weiß sie, dass mit ihrem Ehemann etwas nicht stimmt. Eine weitere wird ins Exil auf den Mars verbannt, um die Erde zu schützen, und entdeckt dort ein geheimes Manuskript.
Wir haben nur Lieblingsbücher in unserem Programm – das klingt kitschig, so ist es aber – doch dieses Buch möchten wir an dieser Stelle besonders hervorheben, denn wir haben Asja Bakić auf einem kroatischen Literaturfestival erlebt, hörten einen Auszug aus einer Geschichte und wussten sofort: Das müssen wir machen! Und wussten ebenfalls sofort, dass kurze Texte auch hierzulande mehr Aufmerksamkeit brauchen. Daher ist Asja Bakić vielleicht sogar die ursprüngliche Ideengeberin für unsere Reihe „kurze form"– und wir sind dieser tollen Autorin sehr dankbar.
Kristine Listau und Jörg Sundermeier
Aus dem Kroatischen von Alida Bremer.
Verbrecher Verlag , gebunden , 170 Seiten
20.- €
978-3-95732-474-0
08.03.2021
Mars
Erzählung
Den Verbrecher Verlag gibt es seit über 25 Jahren, seit 2016 besteht die Verlagsleitung aus uns, also aus Kristine Listau und Jörg Sundermeier.
Wir fühlen uns seit jeher dem Gedanken der Bibliodiversität verpflichte, was heißt, dass der Bestseller ebenso benötigt wird für eine intakte Welt der Bücher wie ein Lyrikband, Theatertexte ebenso wie Essays, politische Sachbücher genauso wie Biografien. Also so, wie es in der Biodiversität die Schnecke ebenso braucht wie die Löwin und das Moos ebenso wie die Eiche, um ein Überleben auf der Erde zu garantieren. In der Bibliodiversität braucht es den großen Roman genauso wie die Kurzgeschichte – die nicht selten länger nachwirkt als manch ein historischer Schmöker.
Kristine war es, die daher darauf drängte, den kürzeren Texten im Verlagsprogramm mehr Gewicht zu geben – so wurde im letzten Jahr, mitten in der Pandemie, die halbjährlich erscheinende Reihe „kurze form“ aus der Taufe gehoben, den Start machte der Erzählungsband Grundlagenforschung von Anke Stelling. Demnächst kommen Bände von David Wagner, Philip Böhm und Jovana Reisinger hinzu.
In diesem Frühjahr als zweiter Band erschienen ist Mars, Erzählungen von Asja Bakić, die Alida Bremer aus dem Kroatischen übertragen hat. In diesem Band bedient sich Bakić in ihren Texten immer wieder aus der Genreliteratur – Horror, Fantasy, Science Fiction, Erotik, Groteske –, um uns zu verwirren und damit Erkenntnisse zu befördern. Denn in jedem Text findet sich eine Frau in einer Situation wieder, von der sie nicht ganz genau sagen kann, wie sie in diese hineingeraten ist. Eine Schriftstellerin soll beispielsweise einen Bestseller unter Pseudonym geschrieben haben, woran sie sich jedoch nicht erinnern kann. Abby scheint ihr Gedächtnis verloren zu haben, allerdings weiß sie, dass mit ihrem Ehemann etwas nicht stimmt. Eine weitere wird ins Exil auf den Mars verbannt, um die Erde zu schützen, und entdeckt dort ein geheimes Manuskript.
Wir haben nur Lieblingsbücher in unserem Programm – das klingt kitschig, so ist es aber – doch dieses Buch möchten wir an dieser Stelle besonders hervorheben, denn wir haben Asja Bakić auf einem kroatischen Literaturfestival erlebt, hörten einen Auszug aus einer Geschichte und wussten sofort: Das müssen wir machen! Und wussten ebenfalls sofort, dass kurze Texte auch hierzulande mehr Aufmerksamkeit brauchen. Daher ist Asja Bakić vielleicht sogar die ursprüngliche Ideengeberin für unsere Reihe „kurze form"– und wir sind dieser tollen Autorin sehr dankbar.
Kristine Listau und Jörg Sundermeier