Alice Oseman
Loveless
Georgia, 18 Jahre alt und frisch an der Uni, ist bereit für alles, was das Studi-Leben so zu bieten hat: wilde Partys, neue Freundschaften, Selbstständigkeit, und natürlich ein Liebesleben, das diesen Namen tatsächlich verdient. Zumindest in der Theorie. In der Praxis sind Clubs laut und dreckig, neue Menschen irgendwie gruselig, und wie sich herausstellt, findet Georgia Küssen (geschweige denn alles Weitere) nicht mal halb so attraktiv wie in ihren Lieblings-Fanfics. Zwischen Shakespeare-Club und Streit mit ihren besten Freund*innen stößt Georgia auf neue Begriffe –
asexuell, aromantisch – und muss sich damit auseinandersetzen, dass ihr „Happily Ever After" wohl anders aussehen wird als gedacht.
Das neueste Buch von Alice Oseman, Autorin der kürzlich von Netflix adaptierten Heartstopper-Comics, kommt daher wie eine typische Teen-RomCom – allerdings ohne die Romanze. Oseman führt die Themen Asexualität und Aromantik behutsam ein und lässt ihrer Protagonistin Georgia viel Zeit, deren Relevanz für ihr eigenes Leben zu entdecken. Auf dem Weg zur Selbsterkenntnis und unterstützt durch weitere queere Charaktere lernt Georgia, und durch sie die Leser*innen, was es bedeutet, asexuell und/oder aromantisch zu sein, und durchlebt dabei auch die ein oder andere Sinnkrise. Gleichzeitig stellt das Buch die Bedeutung von Freundschaften in den Mittelpunkt und zeigt, dass emotionale Bindungen und Zugehörigkeitsgefühle auch außerhalb der klassischen romantischen Zweierbeziehung existieren können. Dadurch werden Asexualität und Aromantik nicht als bedauernswertes Defizit, sondern als andere Wahrnehmung der Welt und anderer Menschen dargestellt, die genauso wenig in Einsamkeit und zwanzig Katzen enden muss wie jede andere. „Loveless" ist charmante Winterabend-Lektüre für jedermensch, egal ob Jugendliche*r oder älter; es bietet aber auch viele Anknüpfungspunkte für asexuelle/aromantische Menschen und alle anderen, die auf unkitschige Art und Weise die Bedeutung von Freundschaften in den Fokus nehmen wollen. Und eine Weihnachtsszene gibt's auch!
Elena Fellner, FLUSS e.V.
Sichtbar. LSBTIAQ* Menschen im Porträt – Sommer 2021
Aus dem Englischen von Vanessa Walder.
Loewe , kartoniert , 480 Seiten
16.95 €
978-3-7432-1219-0
09.02.2022
ab 14 Jahre
Loveless
Georgia, 18 Jahre alt und frisch an der Uni, ist bereit für alles, was das Studi-Leben so zu bieten hat: wilde Partys, neue Freundschaften, Selbstständigkeit, und natürlich ein Liebesleben, das diesen Namen tatsächlich verdient. Zumindest in der Theorie. In der Praxis sind Clubs laut und dreckig, neue Menschen irgendwie gruselig, und wie sich herausstellt, findet Georgia Küssen (geschweige denn alles Weitere) nicht mal halb so attraktiv wie in ihren Lieblings-Fanfics. Zwischen Shakespeare-Club und Streit mit ihren besten Freund*innen stößt Georgia auf neue Begriffe –
asexuell, aromantisch – und muss sich damit auseinandersetzen, dass ihr „Happily Ever After" wohl anders aussehen wird als gedacht.
Das neueste Buch von Alice Oseman, Autorin der kürzlich von Netflix adaptierten Heartstopper-Comics, kommt daher wie eine typische Teen-RomCom – allerdings ohne die Romanze. Oseman führt die Themen Asexualität und Aromantik behutsam ein und lässt ihrer Protagonistin Georgia viel Zeit, deren Relevanz für ihr eigenes Leben zu entdecken. Auf dem Weg zur Selbsterkenntnis und unterstützt durch weitere queere Charaktere lernt Georgia, und durch sie die Leser*innen, was es bedeutet, asexuell und/oder aromantisch zu sein, und durchlebt dabei auch die ein oder andere Sinnkrise. Gleichzeitig stellt das Buch die Bedeutung von Freundschaften in den Mittelpunkt und zeigt, dass emotionale Bindungen und Zugehörigkeitsgefühle auch außerhalb der klassischen romantischen Zweierbeziehung existieren können. Dadurch werden Asexualität und Aromantik nicht als bedauernswertes Defizit, sondern als andere Wahrnehmung der Welt und anderer Menschen dargestellt, die genauso wenig in Einsamkeit und zwanzig Katzen enden muss wie jede andere. „Loveless" ist charmante Winterabend-Lektüre für jedermensch, egal ob Jugendliche*r oder älter; es bietet aber auch viele Anknüpfungspunkte für asexuelle/aromantische Menschen und alle anderen, die auf unkitschige Art und Weise die Bedeutung von Freundschaften in den Fokus nehmen wollen. Und eine Weihnachtsszene gibt's auch!
Elena Fellner, FLUSS e.V.
Sichtbar. LSBTIAQ* Menschen im Porträt – Sommer 2021