
Annäherung an eine Autorin | Omaggio a Marina Jarre
Gespräch mit Pietro Jarre
Marina Jarre (1925-2016) wurde in Riga als Tochter eines lettisch-russisch-jüdischen Vaters und einer waldensisch-italienischen Mutter geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit in Lettland, bis sich ihre Eltern 1935 trennten und sie zu ihren Großeltern mütterlicherseits zog, die in einer französischsprachigen Waldenser-Gemeinde südwestlich von Turin lebten.
In ihrem 2024 auf deutsch erschienen Roman Weit entfernte Väter (im Original als Padri lontani 1987 erschienen) erzählt Marina Jarre von ihrer Kindheit im multikulturellen Riga der 1930er Jahre und vom jähen Bruch, als sie nach der Trennung der Eltern ins faschistische Italien kommt. Von der Aneignung einer neuen Sprache, in der sie zu ihrer Stimme findet, in der sie mit ihren Kindern spricht und sich von der Tochterrolle befreit.
Mit siebzig Jahren reist die Autorin, begleitet von ihrem Sohn Pietro, wieder nach Lettland, das Land der Kindheit und des Vaters, hieraus entsteht Ritorno in Lettonia (2003). Die zwei Romane bilden die autobiografische Klammer, über die wir im Gespräch mit ihrem Sohn Pietro Jarre diese wichtige Stimme der italienischen Literatur der Moderne wiederentdecken möchten.
Lesung in italienischer und deutscher Sprache
Konsekutiv-Übersetzung: Chiara Razore

frei, pay after
Reservierung unter: vorverkauf@josfritz.de
Andrea Burzacchini
