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josfritz Buchhandlung Freiburg
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Delphine Horvilleur

cover

Aus dem Französischen von Nicola Denis
Hanser Verlag , gebunden , 160 Seiten

 18.- €

 978-3-446-26596-7

 17.02.2020

Überlegungen zur Frage des Antisemitismus

„Man muss kein Jude sein, um mit dem Mangel zu leben. Aber es ist schwer, kein Antisemit zu sein, wenn man um jeden Preis ohne Riss leben will."
Sätze wie dieser machen dieses Buch so lesenswert. Die liberale französische Rabbinerin Delphine Horvilleur geht in ihrem Essay der Frage nach, wo in den rabbinischen Schriften, im Alten Testament und in der Thora sich Spuren finden vom Antisemitismus. Sie teilt ihren Wissensschatz über die Deutungen alter Schriften in diesem Essay mit den LeserInnen. Sie erzählt davon, woher die Begriffe Jude und Israel kommen und beschreibt, dass zeitgleich deren Feinde auf den Plan treten. Uralte Stereotype verfolgt sie so zu ihrem Ursprung.
Außerdem analysiert sie den Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Misogynie. So schafft sie mit ihrem Buch den Sprung in das Heute und spinnt den Faden von aktuellen rechtsradikalen Bewegungen in Frankreich zum Women's March in den USA nach der Wahl Trumps.
Auf knapp 130 Seiten deckt sie so Zusammenhänge auf und regt zum Nachdenken an. Ein unbedingt lesenswerter Beitrag zu einem unbedingt wichtigen Thema.

Delphine Horvilleur, geboren 1974 in Nancy, ist Rabbinerin und die Leitfigur der Liberalen Jüdischen Bewegung Frankreichs (MJLF). Sie ist Herausgeberin der Zeitschrift Tenou'a und Autorin mehrerer Bücher zum Thema Weiblichkeit und Judentum. Überlegungen zur Frage des Antisemitismus ist ihr erstes Buch in deutscher Übersetzung.