Jörg Später - Adornos Erben
Im Oktober 1949 kehrte Theodor W. Adorno aus dem amerikanischen Exil in seine Geburtsstadt zurück, um wieder an einer deutschen Universität zu lehren. Frankfurt lag in Trümmern, die Nazis hatten nur die Kleider gewechselt, aber die Studierenden kamen in Scharen. Bald war der Philosoph wöchentlich im Radio zu hören und zum Stichwortgeber und „Erzieher" der jungen Bundesrepublik geworden. Als Adorno 1969 starb, waren das Institut für Sozialforschung und sein Direktor bundesweit bekannt. Die Frankfurter Schule befand sich auf dem Zenit ihrer öffentlichen Wirkung.
Onur Erdur
Schule des Südens
Die kolonialen Wurzeln der französischen Theorie
In seiner Ideengeschichte in acht Porträts erschließt Onur Erdur eine neue Geografie des französischen Denkens, das die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte: Die Theorien von Intellektuellen wie Michel ...
Lena Gorelik/Miryam Schellbach/Mirjam Zadoff (Hrsg.) - Trotzdem sprechen
Spätestens seit dem 7. Oktober, dem Hamas-Massaker in Israel und der folgenden Bombardierung Gazas sowie der daraus resultierenden humanitären Katastrophe, finden Menschen in allen Teilen der deutschen Gesellschaft sich wieder in einer neuen Isolation oder gar Angst. Langgehegte Allianzen werden gelöst, Gespräche versiegen. Die trennende Macht der Differenzen basiert nicht zuletzt auf der realen Erfahrung von Antisemitismus und Rassismus. Wer davon profitiert, sind die Rechtspopulisten.
Benny Morris
1948
Der erste arabisch-israelische Krieg
In seiner Monografie beleuchtet Benny Morris die Hintergründe und Ereignisse, die zum Ende des Britischen Mandats in Palästina, zur Zersplitterung der arabisch-palästinensischen Gesellschaft und schließlich zur ...
Steffen Mau - ungleich vereint
Im November 2024 jährt sich der Mauerfall zum 35. Mal. Bereits zuvor könnte die AfD aus drei Landtagswahlen als stärkste Partei hervorgehen. Steffen Mau setzt sich mit prominenten Beiträgen auseinander und widerspricht der Angleichungsthese, laut der Ostdeutschland im Lauf der Zeit so sein werde wie der Westen. Angesichts der schwachen Verwurzelung der Parteien plädiert Mau dafür, alternative Formen der Demokratie zu erproben und die Menschen etwa über Bürgerräte stärker zu beteiligen.
Ulrich Bröckling / Susanne Krasmann / Thomas Lemke (Hrsg.)
Glossar der Gegenwart 2.0
Konzepte und Leitbegriffe unserer Gegenwart
2004 erschien das Glossar der Gegenwart. Insgesamt 44 Einträge untersuchten, so die Herausgeber*innen damals, "Konzepte von ‚mittlerer Reichweite', aber hoher strategischer Funktion, die in den aktuellen Debatten ...
Robert Menasse
Die Welt von morgen
Ein souveränes demokratisches Europa – und seine Feinde
Robert Menasse erklärt und verteidigt – im Jahr der Europawahl – die europäische Idee, lädt aber auch dazu ein, die systemischen Widersprüche der Union zu kritisieren und zu überwinden. Die Alternative, vor ...
Hadija Haruna-Oelker - Die Schönheit der Differenz
Die Autorin Hadija Haruna- Oelker schreibt in „Die Schönheit der Differenz" eindrucksvoll über die Debatten unserer Zeit und reflektiert aktuell viel diskutierte Themen. Sie untersucht Rassismus in gesellschaftlichem, sozialem, politischen, geschichtlichen und ökonomischen Rahmen.
Mit einer vielfältigen Recherche und Referenzen (z.B. Bell Hooks oder Franz Fanon etc.) trägt sie erschreckende Tatsachen und Erkenntnisse, sowie Realitäten von Menschen mit optischer oder familiärer Abstammung aus anderen Ländern zusammen. Es ist eine Mischung aus Verzweiflung, Wut, Unverständnis aber auch Handlungswille, Neugier und Scham, die sich beim Lesen in mir immer wieder breitmacht.
Benita Isele
Eva Weissweiler
Lisa Fittko
Biographie einer Fluchthelferin
Sie war nicht nur die Fluchthelferin des großen Philosophen Walter Benjamin, auch ihr Wirken im frühen antifaschistischen Widerstand, ihr politisches Exil zwischen Prag und Paris sowie ihr Engagement in der ...
Sharon Rudahl - Der Bund
Diese illustrierte Geschichte erzählt, wie die jüdische Arbeiterorganisation „Der Bund" Ende des 19. Jahrhunderts als organisierte Form des Widerstands jüdischer Menschen im zaristischen Russland mit den dazugehörigen Ländern Polen, Litauen, Weißrussland und Ukraine gegründet wurde, um der im Zuge der Industrialisierung aufkommenden neuen Form der Ausbeutung entgegenzutreten. Der Sachcomic zeigt eine radikale jüdische Tradition auf, deren Bedeutung für die heutigen linken jüdischen Kämpfe nicht zu unterschätzen ist.
Marcus Hawel / Stefan Kalmring (Hrsg.)
(Ohn-)Macht überwinden!
Politische Bildung in einer zerrissenen Gesellschaft
Wir leben in schwierigen Zeiten. Jedoch bieten Krisen auch immer eine Chance, wenn wir den Mut aufbringen, ihnen solidarisch entgegenzutreten, um die Gesellschaft zu etwas Humanerem und ökologisch Nachhaltigerem zu ...
Charlotte Kerner - We are Volcanoes
Ein ökologisches Triumfeminat bilden die Schriftstellerin Rachel Carson (1907-1964), die Forscherin Lynn Margulis (1938 - 2011) und die Philosophin Donna Haraway (_1944), von deren Leben und Werk dieses Buch erzählt. Diese Öko-Visionärinnen haben schon früh Natur und Kultur neu und anders gedacht. Gegen viele Widerstände haben sie Fachgrenzen überschritten und neue Verbindungen zwischen naturwissenschaftlicher Forschung, Philosophie, Soziologie und Evolutionstheorie geschaffen.
Nastassja Martin
Im Osten der Träume
Antworten der Even auf die systemischen Krisen
In Kamtschatka lernt die Anthropologin Nastassja Martin ein Even-Kollektiv kennen, das in der Sowjetunion gezwungen war, in Kolchosen sesshaft zu werden, und nach dem Zusammenbruch des Regimes beschloss, in den Wald ...
Katrin de Vries
Ein Garten offenbart sich
Erzählung von einem anderen Leben
Als Katrin de Vries nach Jahren in der Großstadt zurück in ihre Heimat zieht, in ein Backsteinhaus in Ostfriesland, zu dem auch ein großer Garten gehört, ist sie noch überzeugt: Rasen gehört gemäht, Unkraut ...
Jonas Engelmann - Der Text ist meine Party
Zu einer Zeit, als Deutschpunk stumpfer und die Neue Deutsche Welle schlagerhafter wurde, entstand irgendwo dazwischen etwas Neues, Eigenes. Noch ohne Trainingsjacken, Seitenscheitel und deutschsprachige Texte herrschte zunächst eine musikalisch wilde Mischung vor. Erst nach und nach schälte sich der deutschsprachige, intellektuelle Diskurspop heraus, der zum Markenzeichen – und Klischee – der Hamburger Schule wurde und Bands wie Blumfeld, Die Sterne oder Tocotronic zu überregionaler Bekanntheit führte.